Auf dem Lande - Levitan |
"Auf dem Lande - Levitan" (2009)
Ausstellung in Brache
Extra für diese Ausstellung entstand die Titelserie „Auf dem Lande“. Auch wenn er als Kind und während seines Studiums an der Moskauer Kunstakademie lieber Plenair-Malerei betrieb als spazieren ging, ist Sitnikov kein Maler, den man mit einer Feldstaffelei auf einer Blumenwiese antrifft. Seine Bilder sind rein konzeptuell, Reminiszenzen der Natur und der traditionellen russischen Landschaftsmalerei, insbesondere seines größten Vertreters, Isaak Levitans. Der mit einem einzigartigen tiefen Gefühl für die stille, lyrische Größe der russischen Natur begabte Levitan (1860-1900) fing die Stimmung der Landschaft auf. Dieser Begriff, der die, teils spirituelle, Wirkung der Natur auf die menschliche Psyche ausdrücken sollte und zum Ende des 19. Jahrhunderts in Russland sehr populär war, wurde für Levitans Werk genauso maßgebend, wie für die psychologischen Landschaften seines Freundes Tschechow und prägte viele Generationen bis heute. Vor einigen Wochen fiel zufällig ein altes Heft mit Bildern von Levitan in Sitnikovs Hände, die schlechten Schwarzweißabbildungen faszinierten ihn und weckten Kindheitserinnerungen. Da kam gerade die Einladung aus Brache wie ein Zeichen und so entstanden die neun Ölbilder auf Leinwand für diese Ausstellung auf dem Lande. Die erinnern an aus Kalender oder Zeitschriften herausgerissenen Reproduktionen an den Wänden der russischen Datschen, daher auch die weiße Rand und die Untertitel wie „Birkenhain“ oder „Goldener Herbst“.